EM 2024: Diese Nationalmannschaft hat den teuersten Kader Europas (2024)

Habt ihr schon einmal überlegt, was ihr mit 1,79 Milliarden Euro machen würdet? Eine stolze Summe, die Europas teuerster Kader an reinem Marktwert in sich vereint. Gemessen an diesem Geldwert ist eine fußballbegeisterte Nation den anderen Mannschaften der diesjährigen EM 2024 deutlich überlegen und damit nahezu um das 20-fache „wertvoller“ als das am „wenigsten kostspielige“ Team der Europameisterschaft. Was die großen Vereine für die Top-Kicker eines Nationalkaders hinblättern würden, haben wir hier aufgelistet.

Dem Anpfiff zum EM-Eröffnungsspiel des Gastgebers Deutschland gegen seinen ersten Gegner Schottland am 14. Juni in München fiebern Fußballfans aufgeregt entgegen. Mit dem Start der UEFA Euro 2024 finden Ballsportfreunde über die Landesgrenzen hinaus zusammen, um ihrer Mannschaft kollektiv die Daumen zu drücken. Insgesamt 24 qualifizierte Nationen treten beim Sportevent der Superlative an und kicken in 51 Turnierpartien darum, den ersehnten Europameisterschaftspokal in ihren Händen zu halten.

Für EM-Fans, die sonst eher weniger fußballaffin sind: Nationalkader kurz erklärt

Nominiert für die A-Nationalmannschaft werden nur die aktuell besten Spieler, die sich im jeweiligen Land bewiesen haben. Einzige Voraussetzung für die Aufstellung am Beispiel des DFB-Kaders: Bundestrainer Julian Nagelsmann wählt Fußballspieler mit deutscher Staatsangehörigkeit aus, die auch im Fall einer doppelten Staatsbürgerschaft kein Pflichtspiel für einen anderen Verband absolviert haben. Allerdings hat die FIFA die Regelungen zum Verbandswechsel inzwischen etwas gelockert. Somit besteht für Spieler prinzipiell noch die Option den Verband zu wechseln, sofern sie unter anderem nicht mehr als drei Matches für ein A-Nationalteam gekickt haben und bei ihren Ländereinsätzen nicht älter als 21 Jahre waren.

Anhand verschiedener Faktoren wie Leistung, Ablösesumme oder auch Alter lässt sich so der erwartete Marktwert eines Fußballers schätzen. Und die Unterschiede zwischen den qualifizierten Teams und ihren Spielern könnten kaum größer sein: Denn schlägt einer der diesjährigen EM-Kader mit „gerade mal“ 90,23 Millionen zu Buche, müssen internationale Top-Klubs für einen der teuersten Top-Kicker aus dem Nationalkader des unangefochtenen Spitzenreiters direkt das Doppelte hinblättern, um ihn zu verpflichten.

UEFA Euro 2024 in Deutschland: Das sind die Top 7 der teuersten Nationalkader Europas

Unter den diesjährigen Top 7 der wertvollsten EM-Nationalmannschaften befinden sich nach aktuellen Zahlen von transfermarkt.de (Stand: 29. Mai 2024) nicht nur der derzeitig amtierende Europameister Italien, sondern ebenso Gastgeberland Deutschland. Beide Nationen gehören nach reinem Marktwert aber lediglich zum oberen Mittelfeld und machen deswegen auch den Anfang in unserer Statistik:

• Platz 7: Italiens Nationalkader, die „Squadra Azzurra“, rangiert mit einem gegenwärtigen Marktwert von 758 Millionen Euro im obersten Drittel unter allen 24 qualifizierten Teams. Mit vier Weltmeistertiteln (1934, 1938, 1982, 2006) sowie zwei gewonnenen Europameisterschaften (1968, 2021) sind die Italiener eine der weltweit erfolgreichsten Fußballmannschaften der Männer. Nur Brasilien konnte sich einen WM-Pokal mehr sichern. Gecoacht wird die Nationalelf von Trainer-Urgestein Luciano Spalletti.

• Platz 6: Erfolgsverwöhnter als der amtierende Europameister ist nur der Gastgeber selbst: Deutschland ist ebenfalls vierfacher Weltmeister (1954, 1974, 1990, 2014) und neben Spanien auch Rekord-Europameister mit drei weiteren Titeln (1972, 1980, 1996). „Die Mannschaft“ um Trainer Julian Nagelsmann verzeichnet einen Kaderwert von 809 Millionen Euro. Darunter befinden sich mit Florian Wirtz (130 Millionen Euro) und Jamal Musiala (120 Millionen Euro) zwei der derzeit teuersten Spieler der Welt.

• Platz 5: Sie tragen den leidlichen Titel des ewigen WM-Zweiten und hielten 1988 einmal die Europameisterschaftstrophäe in ihren Händen: Die niederländische Nationalmannschaft, auch „Oranje“ genannt, bringt aktuell einen geschätzten Marktwert von 872 Millionen Euro auf den Platz. Mit ihrem Coach Andries Jonker, der jahrelang Co-Trainer des früheren Nationaltrainers Louis van Gaal war, nehmen unsere direkten Nachbarn einen erneuten Anlauf auf den Pokal. Den Sieg holten die Niederländer übrigens damals auch beim Gastgeber Deutschland in München, nachdem sie die DFB-Elf im Halbfinale aus dem Turnier gekickt haben.

• Platz 4: Bemessen am Marktwert knackt der Nationalkader Spaniens „La Furia Roja“ als eines der vier Top-Teams mit 1,01 knapp die Milliardengrenze. Teuerster Fußballer auf dem Feld ist Rodri (120 Millionen) im defensiven Mittelfeld, der aktuell für Premier League-Meister Manchester City spielt. Mit der EM 2016 ging die Ära von Spaniens goldener Fußballer-Generation zu Ende, mit Superstars wie Sergio Ramos, Andrés Iniesta oder Gerard Piqué. Von 2008 bis 2012 holte der Kader zwei aufeinanderfolgende EM-Pokale und den bisher einzigen Weltmeisterschaftstitel nach Hause. Seither coacht Luis de la Fuente die neuen Talente.

• Platz 3: Auch das portugiesische Nationalteam „Seleção“ gehört mit einem geschätzten Marktwert von 1,03 Milliarden zu den Top-Kadern dieser Europameisterschaft. Der Spanier Roberto Martínez trainiert die Mannschaft um Kapitän und Fußballikone Cristiano Ronaldo, die sich bisher nur 2016 einen EM-Titel sichern konnte. Der fünffache Weltfußballer CR7 hat sich nicht nur seine Initialen samt Trikotnummer schützen lassen, sondern hat als einziger Spieler nach dem bevorstehenden Turnier ganze sechs Europameisterschaften bestritten. Mit 130 Toren hat der Madeirer zudem die meisten Treffer bei Länderspielen erzielt.

Nach reinem Marktwert: Der EM-Kader dieser Fußballnation ist teuerster Spitzenreiter

• Platz 2: Obwohl Frankreichs Kapitän Kylian Mbappé (180 Millionen Euro) einer der drei derzeit teuersten Spieler des Planeten ist, reicht es für die „Équipe Tricolore“ oder „Les Bleus“ mit einem Kaderwert von stattlichen 1,25 Milliarden Euro insgesamt nur für den zweiten Platz im Ranking. Nach seinem Vertragsende bei Paris Saint-Germain wechselt Frankreichs Superkicker zur kommenden Saison sogar ablösefrei zu den Königlichen nach Madrid. Neben zwei gewonnenen EM-Titeln (1984, 2000) sowie einem Weltmeisterschaftspokal 1998, triumphierte die Nationalelf unter Trainer Didier Deschamps auch bei der WM 2018.

• Platz 1: „Football’s Coming Home“... vielleicht wandert der EM-Pokal in diesem Jahr erstmals auf die britische Insel? Denn bisher konnte sich das Mutterland des Fußballs lediglich einen Länderspieltitel zur WM im Jahr 1966 holen. Mit einem unvorstellbaren Kaderwert von stolzen 1,79 Milliarden Euro sind die Engländer unangefochtener Spitzenreiter bei der UEFA Euro 2024. Vier der zehn weltweit teuersten Spieler vereinen alleine die „Three Lions“ unter Coach Gareth Southgate auf dem Rasen: Jude Bellingham (180 Millionen Euro), Phil Foden (150 Millionen Euro), Bukayo Saka (140 Millionen Euro) und Declan Rice (120 Millionen Euro).

Neben Bellingham und Mbappé zählt auch Norwegens Erling Haaland mit einem erwarteten Marktwert von ebenfalls 180 Millionen Euro zu den Top-3-Spitzenkickern, auch wenn sich das Nationalteam um den blonden 1,94 Meter-Hünen für die bevorstehende EM nicht qualifiziert hat. Damit sind die drei aktuell teuersten Fußballer für sich genommen schon jeweils doppelt so „wertvoll“ wie der komplette EM-Kader vom Schlusslicht: Das bildet mit 90,23 Millionen Euro, bemessen nach reinem Marktwert, nämlich Rumänien.

Und das, obwohl das Land im Südosten Europas mit seinem geschätzten Kaderwert von mehr als 90 Millionen Euro schon mit einer beachtlichen Summe aufschlägt. Dass es gar keine 1,79 Milliarden Euro braucht, um eine erfolgreiche Fußball-Europameisterschaft zu spielen, haben zuletzt 2016 übrigens die Isländer eindrucksvoll bewiesen, die sich unerwartet, teilweise mit Amateurspielern sowie einem deutlich geringen Kaderwert von 68,73 Millionen Euro bis ins Viertelfinale kickten – sogar gegen Marktwert-Spitzenreiter England. (sle)