DTS:X erklärt - Das bessere Dolby Atmos? So erlebt ihr Filme mit 3D-Sound (2024)

1. Was ist DTS:X?
2. Besonderheiten des 3D-Audioformates
3. Wie funktioniert DTS:X?
4. Was brauche ich für DTS:X?
5. Lautsprecher richtig aufstellen
6. Kauftipps
7. DTS:X versus Dolby Atmos: Was ist wirklich besser?
8. Gute Bildqualität ist ebenfalls wichtig

Wollt ihr einen neuen Fernseher kaufen, müsst ihr heutzutage auf eine Menge Dinge achten. Das Wichtigste sind die Bild- und Audioformate. Sie entscheiden schließlich darüber, wie gut und flüssig das Bild eures Fernsehers ist und wie intensiv und kräftig der Sound klingt. Einen besonders mitreißenden Sound soll euch DTS:X bieten.

Was ist DTS:X?

Das Audioformat DTS:X ist ein Nachfolge-Standard von DTS, dem Digital Theater System. Während es sich bei DTS um ein reines Surround-Sound-Format handelt, bietet DTS:X tatsächlichen 3D-Raumklang. Und der macht einen deutlichen Unterschied aus.

Habt ihr euch schon einmal ein wenig mit Audiotechnologie beschäftigt, ist euch das Prinzip von 3D-Raumklang vielleicht nicht unbedingt neu. Schließlich setzt auch Dolby Atmos auf diese Art von Soundausgabe. Tatsächlich kämpfen Dolby und DTS seit Jahren um die Vorherrschaft in diesem Bereich. DTS:X ist dementsprechend ein direktes Konkurrenzformat zu Dolby Atmos.

Bevor wir aber auf den Unterschied zwischen DTS: X und Dolby Atmos eingehen, möchten wir die Frage klären, wie sich DTS:X und damit auch Dolby Atmos von den vorherigen Formaten DTS und Dolby Digital unterscheiden.

3D-Raumklang statt Surround-Sound: Die Unterschiede

DTS und Dolby Digital sind reine Surround-Sound-Formate. Im Gegensatz zum bis dahin als Standard geltenden Stereo-Tonformat wird beim Surround-Sound der Klang nicht nur starr aus einer Richtung ausgegeben (meist aus den im Fernseher verbauten Lautsprecher). Surround-Sound wird aus mehreren Richtungen ausgegeben. Der Klang kann somit von links, von rechts und auch von hinten ertönen.

Natürlich sind dafür die notwendigen Lautsprecher nötig. Für Surround-Sound benötigt ihr mindestens eine Soundbar, idealerweise aber zusätzliche Lautsprecher, die ihr in eurem Raum verteilen könnt. Der 3D-Raumklang von DTS:X hebt dieses Prinzip auf die nächste Stufe, indem der Ton nicht nur von allen Seiten, sondern auch von oben kommt.

Dafür montiert ihr entweder tatsächlich Lautsprecher an eurer Decke oder ihr greift auf sogenannte Upfiring-Lautsprecher zurück. Dabei handelt es sich um Geräte, die den Sound nicht in eure Richtung, sondern in Richtung der Decke ausgeben. Von dort wird der Sound dann reflektiert und auf euch, den Zuschauer, zurückgeworfen. Für euch hört es sich dann so an, als würde sich der prasselnde Regen, das startende Flugzeug oder der schreiende Falke direkt über euch befinden.

Da die Klangebene mit DTS:X lediglich um eine Ebene erweitert wird, handelt es sich bei der Technologie genau genommen nicht um ein eigens Tonformat, der Einfachheit halber bleiben wir jetzt aber erst einmal bei diesem Begriff. Doch der zusätzliche Klang von oben ist nicht der einzige Unterschied zwischen DTS:X und klassischem Surround-Sound.

Wie funktioniert DTS:X?

Sowohl Dolby Atmos als auch DTS:X arbeiten mit objektbasierter Klangerzeugung, wohingegen Surround-Sound kanalbasiert ist. Während die Tonspuren beim Surround-Sound für die einzelnen Lautsprecher (Kanäle) festgelegt sind, erzeugt DTS:X einzelne Sounds frei im Raum, wie etwa das Stapfen von Fußspuren, das Fallen einer Eisenstange oder das Quietschen von Autoreifen.

Dabei orientiert sich DTS:X daran, wo das Geräusch im Film (oder was ihr sonst auf eurem Fernseher schaut) herkommt. Sind die quietschenden Autoreifen etwa rechts vom Protagonisten zu hören, wird der Sound bei euch Zuhause auch rechtsseitig auf Höhe des Bodens erzeugt. Damit der 3D-Raumklang optimal zur Geltung kommt, sind auch hier wieder zusätzliche Lautsprecher und/oder eine Soundbar unverzichtbar.

Ebenfalls achten solltet ihr darauf, dass die Audioausgabegeräte in gleichmäßigem Abstand um euch herum platziert sind. Doch was genau benötigt ihr alles, um DTS:X bei euch Zuhause voll auszuschöpfen?

Was brauche ich für DTS:X?

Zuerst einmal muss euer Smart-TV das DTS:X-Format unterstützen. Entsprechende Angaben findet ihr in der Produktbeschreibung des Gerätes. Wichtig: Auch wenn Dolby Atmos und DTS:X eine ähnliche Audiotechnologie nutzen, sind die Standards nicht in beide Richtungen kompatibel zueinander.

Für Dolby Atmos optimierte Inhalte könnt ihr also nicht ohne Weiteres mit 3D-Raumklang auf einem Fernseher wiedergeben, der nur DTS:X, nicht aber Dolby Atmos unterstützt. Umgekehrt ist eine Dolby Atmos wiederum (mit Abstrichen) mit DTS:X kompatibel. Das bringt uns zum nächsten Punkt: die Inhalte.

Filme, Streaminginhalte und Geräte mit DTS-Support

Um den DTS:X-Klang voll auszuschöpfen, muss auch der Inhalt, den ihr euch auf eurem Fernseher anseht, für DTS:X optimiert sein. Solche Inhalte bieten spezielle Informationen für die Audioausgabe, die bei der Produktion in den Metadaten (Hintergrunddaten) des Inhaltes hinterlegt werden. Ihr könnt DTS:X-optimierte Inhalte natürlich auch auf normalen Fernsehern abspielen, dann allerdings ohne 3D-Raumklang.

Doch genau bei den Inhalten wird es problematisch. Während viele große Streamingdienste das konkurrierende Dolby Atmos-Format unterstützen, darunter Netflix, Amazon Prime Video und Disney+, konnte sich DTS:X in diesem Segment bislang nicht etablieren. Immerhin bieten einige Blu-rays und Ultra HD Blu-rays DTS:X-Unterstützung. Aber auch in diesem Bereich setzt die Mehrheit der Produzenten auf Dolby Atmos.

Streaming-Dienste im Test: Netflix, Disney+, Amazon und Co. im Vergleich

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Was die Verbreitung angeht, ist DTS:X im Vergleich zu Dolby Atmos das deutlich unterlegen Format. Immerhin bekommen Gamer mit der Xbox Series S und der Xbox Series X die Möglichkeit, Spiele mit DTS:X-Sound zu erleben (sofern die Spiele dafür entsprechend optimiert sind). Auch im Bereich der PC-Spiele gibt es ausgewählte Inhalte und Modelle, die mit der DTS:X-Technologie arbeiten.

Wenn ihr aber zusätzliche Geräte wie eine Spielekonsole, einen AVR-Receiver oder auch einen Blu-ray-Player nutzt, um Inhalte abzuspielen, müssen diese ebenfalls DTS:X-unterstützen. Idealerweise bietet euer Blu-ray-Player also entsprechenden Support, wenn ihr über diesen an eurem angeschlossenen Smart-TV (ebenfalls DTS:X-kompatibel) eine Blu-ray mit 3D-Raumklang schauen wollt. Kommen wir aber nun zum wichtigsten Teil des Setups: den Lautsprechern.

DTS:X: Die Aufstellung der Lautsprecher ist entscheidend

Während beim 3D-Sound im Kino je nach Ausstattung bis zu 64 Lautsprecher für Raumklang zum Einsatz kommen, benötigt ihr für euer Setup daheim weitaus weniger. Im Heimkino-Bereich werden aktuell maximal elf Lautsprecher unterstützt. Im Gegensatz zu anderen Arten von Raumklang habt ihr bei DTS:X selbst die Wahl, wie viele Lautsprecher ihr zu Hause nutzen und wie ihr diese aufstellen wollt.

Klingt erst einmal komfortabel, immerhin wird euch hier selbst die Wahl gelassen, wie viel ihr für euer Equipment ausgeben wollt. Bei unerfahrenen Nutzern kann das aber schnell dafür sorgen, dass das Setup nicht optimal aufgestellt ist und der Raumklang somit nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. In solchen Fällen kann es helfen, das Sound-System von Experten einbauen zu lassen. Bei der Anzahl der Lautsprecher haben sich fünf oder sieben inklusive eines zusätzlichen Subwoofers bewährt.

Eine Alternative zu einzelnen Lautsprechern ist eine Soundbar, in der mehrere kleine Lautsprecher verbaut sind und die zentral vor eurem Fernseher angebracht wird. Da es hier auch maßgeblich auf eure Raumverhältnisse ankommt, solltet ihr für die Einrichtung eures Setups einen Experten zurate ziehen, etwa beim Elektronikhandel eures Vertrauens.

Wie eingangs angesprochen sollten mindestens zwei Lautsprecher an der Decke montiert werden oder den Sound per Upfiring ausgeben können. Nur so kann der Sound auch von oben simuliert werden, sodass ihr den erweiterten Klang von DTS:X wirklich ausnutzen könnt. Generell ist die Montage der Lautsprecher an der Decke auch bei idealen Raumbedingungen vorzuziehen. Wo dies aber nicht möglich ist, tun es auch Geräte mit Upfiring.

Kauftipps

Da es auf dem Markt mittlerweile unzählige Lautsprecher, Soundbars und ganze Soundsysteme gibt, solltet ihr auch hier wieder auf den Rat eines Experten zurückgreifen. Grundsätzlich gilt, dass einzelne Lautsprecher das bestmögliche Klangerlebnis bieten und ihr sie im Normalfall einer Soundbar vorziehen solltet. Doch auch hier gilt: Achtet auf eure Raumverhältnisse und vor allem die Beschaffenheit der Wände und Decke.

Mit dem Kauf eines Soundsystems, das aus mehreren Lautsprechern besteht, könnt ihr oft Geld sparen, wenn ihr euch euer DTS:X-Setup zusammenstellt. Was die Fernseher angeht, findet ihr DTS:X-kompatible Geräte sowohl im mittleren als auch im hohen Preissegment bei vielen TV-Herstellern wie LG oder Sharp.

DTS:X oder Dolby Atmos? Die bessere Wahl ist klar

Abschließend wollen wir noch die im Titel aufgeworfene Frage beantworten. Ist DTS:X besser als Dolby Atmos? Die Antwort ist ganz klar nein. Unterschiede bei der Soundqualität gibt es kaum, da beide Formate auf das Prinzip des 3D-Raumklangs setzen.

DTS:X mag euch viele Freiheiten beim Setup geben. Für Technik-Unerfahrene ist das jedoch eher Fluch als Segen. Dolby Atmos hat am Ende doch die Nase deutlich vorn, nicht zuletzt deshalb, weil das 3D-Sound-Format deutlich verbreiteter ist. Insbesondere die fehlende Unterstützung von DTS:X bei großen Streamingdiensten macht das Format besonders für Serien- und Filmfans eher unattraktiv.

Gute Bildqualität ist ebenfalls wichtig

Guter Sound ist beim Fernsehen zwar wichtig, er ist aber längst nicht alles. Natürlich wollt ihr auch ein möglichst gutes, leuchtendes, detailliertes und realistisches Bild auf dem Smart-TV bewundern können. Glücklicherweise statten viele TV-Hersteller viele ihrer Modelle auch längst mit wirklich eindrucksvollen Bildformaten aus.

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